Meine Enduro-Gespanne

1. aktuelles Gespann:

Ende August 2019 ist eines der legendären Wasp Gespanne aus England in meine Garage eingezogen. Ausgerüstet mit einem beinahe ebenso legendären Motor, der mit dem vollgetankt nur 250 KIlo leichten Gespann locker klar kommt. Der Suzuki GSX-R 750 Motor aus der ersten Serie von 1985 ist überraschend vielseitig. Abgestimmt mit Lambda-Sonde und kurzer Übersetzung zieht der Motor schon ab Standgas los. Wenn es sein muss, stehen ausreichend PS zur Verfügung, aber es lässt sich auch ganz entspannt mit 2.000 Umdrehungen gemütlich dahin rollen. Ein paar Kleinigkeiten werden noch umgebaut, so dass ab nächstem Frühjahr ein paar netten Ausfahrten bei artgerechter Haltung sicher nichts mehr im Wege steht.

2. ehemalige Gespanne:

Die Römer-KTM LC8 war wie ein wilder Stier. Leicht zu reizen, temperamentvoll und immer bereit sofort loszustürmen. Ihr Motor: digitale 100PS. An oder aus. Alles oder nichts.
Beim Fahren forderte sie auf der Strasse stets 100% Aufmerksamkeit. 1 Sekunde "vor-sich-hin-träumen" und man landete im Graben oder drohte in den Gegenverkehr zu rauschen. Im Gelände aber packte sie den Hammer aus und bügelte über alles hinweg, was sich ihr in den Weg stellte. Stets kompromisslos und ready to race, eben typisch KTM. Auf Dauer zu anstrengend für einen alternden Mann. Zu anstrengend für mich.

Die Römer-BMW war ein gutmütiger Reisgefährte auf allen Wegen. Einfach so, wie man einen 2-Ventil-Boxer kennt. Gekauft mit bereits 90.000 Kilometern auf dem Buckel, trug sie mich zwischen 2008 und 2018 nochmal rund 140.000 weitere Kilometer kreuz und quer durch halb Europa. 10 Sommer und 9 Winter lang freute ich mich über ihre Qualitäten und ärgerte mich gleichzeitig über ihre typischen Mängel, den hohen Verbrauch und die geringe Motorleistung. 2018 wurde sie geschlachtet. Der Seitenwagen ziert heute (m)eine BMW K100 und der Rest wird gerade wieder neu aufgebaut von einem verständnisvollen, geduldigen Menschen, der sie liebt wie sie ist.